Das EHW

VEB Eisenhütten Werk Thale (Betrieb im VEB Mansfeldkombinat Wilhelm Pieck)


Das EHW-Thale früher:
Weil man im Harz Erz fand, musste dieses verhüttet und zu Blechen verarbeitet werden. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert stieg der Bedarf an Metallen. Somit entstand in Thale am Fuße des Harzes ein solcher Großbetrieb. Obwohl die Erze recht bald erschlossen waren, hielt man den Betrieb mittels Zulieferung künstlich am Leben. Es ging dort ganz wie in Adolf Menzels „Eisenwalzwerk“ zu. Die Industrie war von einer spröden Architektur geprägt. Lange Transmissionsbänder durchschnitten die heiße Luft, Funken sprühten beim Stahlabguß, Menschen arbeiteten zwischen der Makrotechnik im Größenverhätnis von Ameisen.

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Eine Dampfmaschine von 1912 trieb die 9 Blockwalzen an und wurde bis zur Wende nicht ersetzt. Kein Elektromotor konnte die Wucht ihres 7 Meter Schwungrades ersetzten.

Man machte zwar Fortschritte in metallurgischer Hinsicht mit Elektrostahl und Pulvermetall, aber die Arbeit blieb grob, schwer und gesundheitsgefährdend.

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Walzwerk 1890
( Gemälde von Adolf Menzel )
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Walzwerk 1986
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Walzwerk 1990
Eine dicke Asphaltschicht versiegelt heute das, was Mensch und Maschine über 300 Jahre der Mutter Erde angetan haben.
Der Fluch der Schornsteine ist verweht und das Hämmern des Werkes ist im Rauschen des Bodetales verhallt.
Geblieben sind Erinnerungen an eine Zeit, die wir eigentlich gar nicht mehr miterleben durften. Nur die gute alte Dampfmaschine fristet allein und geschlachtet in ihrem Käfig ein Dasein wie ein einst stolzer Bulle, im Stall, mit gefesseltem Torso.  
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